Petersplatz (Archivbild). Foto: Annalena Müller

Wer reist zur Amtseinführung von Papst Leo XIV.?

Die Liste der Gäste, die zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. nach Rom reisen werden, wächst – auch aus der Schweiz.

 

Annalena Müller

Das endgültige Aufgebot der Delegationen wird der Vatikan voraussichtlich am Samstag (17.5.) bekannt geben. Einige Staatsoberhäupter und Kirchenvertreter haben ihre Teilnahme bereits zugesagt, darunter auch Vertreter:innen aus der Schweiz.

Bundespräsidentin und Bischof

Für die politische Schweiz reist Bundesrätin Karin Keller-Sutter nach Rom. Die Katholikin und amtierende Bundespräsidentin hat die Schweiz bereits bei der Beerdigung von Papst Franziskus vertreten.

In einer Zeit, in der Werte wie Frieden, Solidarität und Dialog wichtiger denn je seien, stelle die geistliche Führung des Papstes für Millionen Menschen einen Leuchtturm dar, schrieb Keller-Sutter laut einer Mitteilung des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD) vom Dienstag. Sie drückte die Hoffnung auf ein Pontifikat aus, das das Verständnis zwischen den Völkern fördert und Gerechtigkeit stärkt, wie es weiter hiess.

 

Für die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) reist Alain de Raemy nach Rom, wie die SBK am Mittwoch mitteilte. Ob de Raemy während seines Aufenthalts den Papst trifft, ist nicht bekannt. Alain de Raemy ist Weihbischof im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg und seit 2022 apostolischer Administrator des Bistums Lugano. Ob er dort eines Tages Diözesanbischof werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem vom Erhalt des Tessiner Bürgerrechts sowie einem Plazet aus Rom.

Synodale reist nach Rom, RKZ beobachtet aus der Schweiz

Auf Anfrage des «pfarrblatt» beim Dachverband der Landeskirchen, der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ), hiess es, dass derzeit nicht geplant sei, einen Repräsentanten nach Rom zu entsenden. Der RKZ-Generalsekretär Urs Brosi wird jedoch am Sonntag Studiogast in der SRF-Sondersendung zur Amtseinführung des Papstes sein.

 

Die Abgeordnete der Weltsynode, Helena Jeppesen-Spuhler, wird hingegen in den Vatikan reisen. «Ich werde nach Rom reisen und gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Synode die Amtseinführung von Papst Leo XIV. erleben. Es ist eine gute Gelegenheit, um zusammen mit anderen Frauen die Wichtigkeit des synodalen Prozesses zu unterstreichen und weiter an ihm zu arbeiten», sagte sie gegenüber dem «pfarrblatt».

Trump oder kein Trump?

Mit Spannung wird erwartet, ob Präsident Trump anreisen oder ob er seinen katholischen Vize J.D: Vance schicken wird. Auf Social Media zeigte sich der Präsident erfreut über den ersten US-amerikanischen Papst und schloss seine Teilnahme an der Amtseinführung nicht aus. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj könnte anreisen. Wie bereits bei der Beerdigung von Papst Franziskus könnten beide Staatsoberhäupter die päpstliche Inauguration für politische Gespräche nutzen.

Neben dem «Who’s who» aus Politik und Kirche werden vor allem viele Gläubige erwartet. Medienberichten zufolge rechnet der Vatikan mit 100'000 Menschen auf dem Petersplatz. Die Sicherheitsvorkehrungen dürften entsprechend herausfordernd sein – doch Rom und der Vatikan haben in den letzten Wochen viel Erfahrung im Umgang mit dem scheinbar Unmöglichen gesammelt.