Die neue Festhalle wurde mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Foto: Mauro Mellone

Zum Abschluss der BEA: Ein Segen für die neue Berner Festhalle

Am letzten Tag der BEA haben die drei Landeskirchen in der neuen Festhalle einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Die Kirchen gestalteten damit einen Tag der Spiritualität.

 

Charles Martig*

Mit der diesjährigen BEA hatte die neue Festhalle ihren ersten Auftritt. Am letzten Messetag feierten die drei Landeskirchen auf Einladung der Messeleitung der BERNEXPO gemeinsam einen Sonntagsgottesdienst. Damit baten sie um den Segen für die neue Festhalle.

Festhalle ist auf Felsen gebaut

«Die Festhalle ist auf einem guten Fundament gebaut.» Das sagte die reformierte Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roderer am Gottesdienst in der neuen Festhalle. Ausgangspunkt war das Gleichnis von Jesus, der vom Haus sprach, das auf Sand oder auf Felsen gebaut ist (Mt. 7,24-27). Sie sinnierte über die goldene Farbe des neuen Gebäudes und bezog sich auf die «goldene Regel für die goldene Festhalle». 

 

Die Regel laute: «Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst.» Damit berief sie sich auf eine ethische Grundlage, die unser Zusammenleben betrifft. Vor allem auch gegenüber den Menschen am Rande der Gesellschaft, für die die Landeskirchen besonders eintreten würden. Die reformierte Pfarrerin schloss daraus: «Die goldene Regel gibt uns ein Fundament für unser Zusammensein, jetzt und in der Zukunft.»

Mit Respekt für das Zusammenleben

In der dreiteiligen Predigt sprach auch Edith Rey Kühntopf, Regionalverantwortliche der Bistumsregion St. Verena. «Der Psalmist aus Psalm 1 lädt uns ein, unser Leben auf dem Boden des gegenseitigen Respekts, auf dem guten Boden der Wahrhaftigkeit und der Gesinnung zu gründen.»

Aus dieser Haltung heraus bedürfe es keiner Warnung vor Gefahrenzonen. «Dann wird unser Zusammenleben gedeihen wie ein Baum, der am Bach gepflanzt ist und selbst in trockenen Zeiten nicht darben muss.» Sie bezog sich dabei auf zwei Bäume: ein blühender Baum und ein Baum aus recyceltem Holz, die als symbolisches Dekor in der Halle standen. «Dann wird Gottes Segen auch auf diesem Haus ruhen», so Edith Rey zur Einweihung der neuen Festhalle.

Segen für Festhalle und Menschen

Zum Schluss ergriff auch der christkatholische Pfarrer Christoph Schuler das Wort. Er bezog sich ebenfalls auf das Gleichnis vom Haus, das entweder auf Sand oder auf Stein gebaut wird. «Die Festhalle ist auf Stein gebaut», war Schuler überzeugt. Er betonte, dass kluge Männer und Frauen diese Festhalle gebaut hätten, damit sie der Gemeinschaft diene, für heute und viele Jahre. 

 

«Bereits seit neun Tagen haben viele Menschen dieses Haus betreten, es besucht und be-staunt. Heute am Ende der BEA, am zehnten Tag, ist Sonntag. Wir weiten unseren eigenen Blick vom Ich zum Wir», führte Schuler aus. «Unser Fundament, auf dem die Landeskirchen stehen, ist der Glaube an Gott, den Schöpfer und Erhalter, der uns sicher durch’s Leben führt.» Er rief anschliessend zum Segensgebet für die neue Berner Festhalle auf.

Würdiger Abschluss in ökumenischem Geist

Der ökumenische Segen geschah dann aus vier verschiedenen Himmelsrichtungen. Die Alphornbläsergruppe Oberaargau und die Zelebrant:innen verteilten sich auf die vier Ecken des «Cube» und sprachen den Segen für die Festhalle und die Menschen, die darin in Zukunft arbeiten und sich in Konferenzen austauschen werden. Musikalisch beteiligte sich auch die Brass Band «Posaunenchor Lützelflüh-Grünenmatt», die den Gottesdienst mit geistlichen und weltlichen Werken begleiteten.

Namhafte Beteiligung am Festgottesdienst

Die Einweihungsfeier im Beisein von rund 200 Gästen wurde gestaltet von Pfarrerin und Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roder und Pfarrer Reto Gmünder (Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn), Regionalverantwortliche Edith Rey Kühntopf (Bistum Basel) sowie Pfarrer Christoph Schuler und Vikar Ilya Kaplan (Christkatholische Kirche). Sie sprachen am Festgottesdienst, der im Eventraum «Cube» der neuen Festhalle stattfand.

Der Gottesdienst stand am Ende einer erfolgreich durchgeführten Präsenz der Landeskirchen an der Frühjahrsmesse BEA. Während zehn Messetagen, vom 26. April bis am 4. Mai 2025, waren die drei Landeskirchen am Stand mit dem Motto «Mi Wäut, mis Läbe, mi Chiuche» präsent. Hauptthema war diesmal die Spiritualität und insbesondere das Pilgern. Der Stand war auch ein willkommener Rastplatz mit Spielen, Gratiskaffee oder einer Bibel-Leseecke. Sehr beliebt war auch die Selfiebox mit religiösen und biblischen Motiven.

*Charles Martig, Verantwortlicher Kommunikation der röm.-kath. Landeskirche Bern