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Wandel
Bistumskolumne von Bischofsvikar Hanspeter Wasmer
Nichts wird heute von der Kirche mehr gefordert als ein Wandel, ein Kulturwandel wird es auch genannt. Dabei ist Wandlung doch ein dauerndes Thema in der Kirche, in jeder Messe! An diese Wandlung hat man sich gewöhnt und Gewohnheiten sind ja grundsätzlich gut. Doch was, wenn Wandel die eigenen Gewohnheiten verändert oder in Frage stellt?
Ich glaube, der Mensch liebt seine Gewohnheiten und Wandel soll vor allem bei anderen stattfinden, ich will meine Gewohnheiten ja nicht ändern. Mit dieser Einstellung – der ich oft begegne – wird Wandel schwierig, weil es nicht ein Miteinander ist, sondern lediglich eine Forderung an die anderen.
Forderungen an andere stellen ist oft einfacher, als selber anzupacken. Genauso schwierig ist es aber auch, etwas zu akzeptieren, das ich nicht ändern kann. Da kommt mir das Gebet von Reinhold Niebuhr in den Sinn:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Die ab und zu notwendige Gelassenheit finde ich dank dem Glauben, der mir sagt: Da ist Gott, der in allem Wandel bleibt!
