Die Delegierten der Pfarrblattgemeinschaft trafen sich am Samstag in der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Burgdorf zu ihrer Vereinsversammlung. Hier der neu gewählte Präsident: Dyami Häfliger. Foto: Pia Neuenschwander

Sparmassnahmen und Wechsel: das «pfarrblatt» im Wandel

In eigener Sache: Verändertes Mediennutzungsverhalten, Finanzierungsstrategie und personelle Wechsel – die «pfarrblatt»-Vereinsversammlung stand im Zeichen des Wandels.


Luca D'Alessandro

Das «pfarrblatt» sei nicht nur ein Informationsblatt, «es ist ein Ort der Begegnung und Besinnung.» Mit diesen Worten eröffnete Raphael Fankhauser, Präsident des Kirchgemeinderats Burgdorf, die diesjährige «pfarrblatt»-Vereinsversammlung, die am vergangenen Wochenende in Burgdorf stattfand. Fankhausers Begrüssung richtete sich an die aus dem ganzen Kanton Bern angereisten Seelsorgenden, Kirchgemeindemitglieder und Gäste. 
 


«Mein Grusswort habe ich mit Chat-GPT verfasst», gestand Fankhauser. «Ist das die Zukunft des Journalismus? Ich hoffe nicht. Auch das «pfarrblatt» wird sich mit der künstlichen Intelligenz befassen müssen, ja, mit der Veränderung.» In eine ähnliche Richtung stiess der Burgdorfer Gemeinde- und Pastoralraumleiter Manuel Simon mit seinem spirituellen Impuls. Seine Botschaft: «Wir wollen Christinnen und Christen sein, die keine Angst vor einer sich verändernden Welt haben; Akteurinnen und Akteure in einer Welt, die im Wandel begriffen ist.»

Sparmassnahmen wegen Print-Rückgang

Das Thema Wandel prägte auch den Jahresbericht der scheidenden Vorstandspräsidentin Blanca Burri. Es sei eine herausfordernde Zeit, sagte sie. Der Rückgang der Print-Abonnements, die auf Kirchenaustritte und ein verändertes Leseverhalten (Stichwort: online) zurückzuführen sind, führe zu Mindereinnahmen. «Diese zwingen den Vorstand zur Einleitung von Sparmassnahmen.» 
 


Wie ein Blick auf das Budget 2026 zeigt, reichten die ergriffenen Massnahmen allein nicht aus, um den erwarteten Aufwandüberschuss zu kompensieren. Daher beschloss die Versammlung zusätzlich eine Erhöhung des Abopreises. Der Vorstand arbeitet aktuell an einem tragfähigen Finanzierungsmodell, das Print, Web und Social Media gleichermassen einbezieht und nicht mehr, wie anhin, allein auf Printabonnemente setzt.

Online-first-Strategie zeigt Erfolge

Während Print – wie bei allen Medien – auch beim «pfarrblatt» rückgängig ist, sieht es im Online-Bereich anders aus. Dass die Redaktion inzwischen professionell auf mehreren Kanälen agiert, wurde im Jahresbericht von Chefredaktorin Annalena Müller deutlich. 
 


Im vergangenen Jahr sei die Online-first-Strategie, der Fokus auf die digitale Veröffentlichung auf Webseite und Social Media, zusätzlich gestärkt worden. Der Redaktion sei es damit gelungen, ein jüngeres Publikum, Menschen ab 35 Jahren, für die «pfarrblatt»-Inhalte zu aktivieren. 
 

Gezielte Social Media Kategorien, wie «Pfarri on the road», «katholisches ABC» oder «nachgefragt» würden Menschen mit unterschiedlichen Interessen ansprechen und das «pfarrblatt» für verschiedene Generationen zugänglicher machen. Tatsächlich kann die Redaktion einen stetigen Zuwachs bei den Nutzer:innenzahlen online und auf den Social-Media-Kanälen wie Instagram, Facebook und TikTok ausweisen. 

Personelle Wechsel

Das Redaktionsteam und der Vorstand des «pfarrblatt» nutzten die Vereinsversammlung als Gelegenheit, die stellvertretende Chefredaktorin Anouk Hiedl offiziell zu verabschieden. Anouk Hiedl wird die «pfarrblatt»-Redaktion per Juli verlassen, um einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. An der Versammlung betonte Annalena Müller Anouk Hiedls gute Beiträge und berührende Porträts, sowie ihre präzise Arbeit, die stets in jede einzelne Ausgabe geflossen ist.
 

 


Auch die Vorstandspräsidentin Blanca Burri und Vorstandsmitglied Sofia Lorenzini treten zurück. Auf Blanca Burri folgt der bisherige Vizepräsident Dyami Häfliger. Der 29-jährige Jurist ist Geschäftsleiter eines im Berner Oberland verankerten Verlagshauses. Die Nachfolge von Sofia Lorenzini ist noch offen.

 

Den Geschäftsbericht 2024 finden Sie hier.