
Wolfgang Bürgstein war 22 Jahre Generalsekretär von Justitia et Pax. Foto: zVg
Schweizer Justitia et Pax-Kommission vor dem Ende?
Justitia et Pax - der Think Tank der Schweizer Bischofskonferenz - wird am 1. Juni in eine neue Dienststelle eingegliedert. Der langjährige Generalsekretär geht vorzeitig in den Ruhestand.
Der langjährige Generalsekretär der Kommission Justitia et Pax, Wolfgang Bürgstein, geht zum 1. Juni vorzeitig in den Ruhestand. Das teilte die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK) in einer Medienmitteilung am Dienstagnachmittag mit. Die Kommission, eine Art Think Tank der Bischofskonferenz, soll in einer neuen Dienststelle aufgehen. Viele Details sind allerdings noch unklar.
Langjähriger Generalsekretär
«Er verlässt die Kommission Justitia et Pax als Generalsekretär nach 22 Jahren Einsatz und Engagement für soziale Gerechtigkeit, für die Förderung der Menschenwürde und der Menschenrechte sowie für den Dialog zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und den Frieden auf nationaler und internationaler Ebene. Seine Expertise hat die Arbeit dieser wichtigen Kommission der SBK unter schwierigen Umständen und in herausfordernden Zeiten geprägt», heisst es in der Mitteilung.
Wolfgang Bürgstein wollte auf Anfrage des «pfarrblatt» keine Stellung nehmen.
Seit längerem wird in der Schweiz um die Zukunft der Kommission gerungen, von der in den letzten Jahren nur wenig zu hören war. Bis in die Nuller-Jahre war Justita et Pax mit einem eigenen Büro und mehreren Angestellten in Bundes-Bern angesiedelt. 2012 folgte die Verlegung nach Fribourg, an den Sitz der SBK. Dieser Schritt ging mit einer Verkleinerung des Personalbestands einher - seither bestand Justitia et Pax vor allem aus dessen Generalsekretär.
Ungewisse Zukunft der Kommission
Die Schweizer Kommission Justitia et Pax wird voraussichtlich am 1. Juni in der neuen Dienststelle «Ethik und Gesellschaft» aufgehen. Eine offizielle Kommunikation, wer die Dienstelle leiten wird, wieviele Stellenprozent dafür zur Verfügung stehen und welche Rolle Justitia et Pax darin spielen soll, liegt allerdings noch nicht vor. Träger von «Ethik und Gesellschaft» sind SBK, Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) und das Hilfswerk Fastenaktion.
Aufgabe der nationalen Justitia et Pax-Kommissionen ist die Vernetzung römisch-katholischer Akteure, die sich mit internationalen Fragen befassen. Zu diesem Zweck erarbeiten sie Beiträge für die Gestaltung der Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik auf der Grundlage von kirchlicher Sozial- und Friedenslehre und der Erfahrungen katholischer Organisationen in der internationalen Zusammenarbeit. Sie sind eine Art Think Tank der nationalen Bischofskonferenzen. (ALM)