
Prozession zu Ehren der Muttergottes am internationalen Marienfest. Foto: Goran Zubak
Internationales Marienfest: Maria, unser Morgenstern
Impressionen vom 25. Internationales Marienfest am 18. Mai in der Pfarrei Bruder Klaus Bern.
Marie-Louise Beyeler
Ein ungewohntes Bild an diesem strahlenden Sonntagmorgen: Hunderte von Gläubigen ziehen in der Prozession zu Ehren der Muttergottes singend und betend rund um den Egelsee im Osten der Stadt Bern, die einzelnen Sprachgemeinschaften tragen festlich geschmückte Marienstatuen und -Bilder mit und füllen anschliessend die Kirche Bruder Klaus bis auf den letzten Platz. «Maria – unser Morgenstern» ist das Motto des diesjährigen Marienfestes. In unsicheren Zeiten ist die Muttergottes für uns wie ein Licht, das uns Orientierung gibt, sagen Anne Milani Francis und Marina Ferencevic in ihrer Begrüssung. Die beiden jungen Frauen leiten die Vorbereitungsgruppe und haben den Anlass zusammen mit Vertreterinnen von neun Sprachgemeinschaften organisiert.

Die mehrsprachig gestaltete Eucharistiefeier ist geprägt von der Freude, mit Maria unterwegs zu sein. Polnische, spanische, italienische, englischsprachige, tamilische, kroatische, philippinische, vietnamesische und deutschsprachige Gläubige stimmen in Marienlieder ein, beten miteinander und feiern wahrhaftig Kommunion – Gemeinschaft untereinander und mit Jesus Christus.

Meine Vorfahren in Nordspanien waren Fischer, die jeweils bereits in der Nacht aufs Meer hinaus fuhren und sich am Morgenstern orientierten, erzählt Isabel Vasquez, Nationaldirektorin von «migratio» und Ehrengast des Marienfestes in ihrer kurzen Ansprache. Dass die hier versammelten Gläubigen Maria miteinander als Licht im Leben feiern können, ist für Isabel Vasquez ein schönes Zeichen für gelebte interkulturelle Pastoral. Macht weiter so, ruft sie den Anwesenden zu.

Beim kulinarisch international zusammengestellten Apéro wird unter grossen Sonnenschirmen auf dem Kirchenvorplatz noch eine gute Weile geplaudert, genossen, gelacht und gefeiert. Die Muttergottes-Statuen und -Bilder reisen dann am Nachmittag zurück in ihre Sprachgemeinschaften, die Marienfest-Frauen verräumen Blumenbogen und Kirchenschmuck und freuen sich beim Abschiednehmen bereits auf das Marienfest 2026!