Im Gegensatz zum SKF will der kfd nicht auf das Katholisch im Namen verzichten. Foto: kfd/Collage: Annalena Müller

Deutsche Frauengemeinschaft behält «katholisch» im Namen

Der Schweizerische Katholische Frauenbund will das «K» aus dem Namen streichen. Für die deutsche Schwesterorganisation kfd ist das kein Thema – trotz inhaltlich gleicher Positionen.

 

Sylvia Stam

Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) stimmt im Mai darüber ab, ob das «k» für katholisch weiterhin im Namen bleiben soll oder nicht. Der Antrag lautet, den nationalen Dachverband in «Frauenbund Schweiz» umzubenennen. Das «k» sei negativ besetzt und werde mit Klerikalismus, Unterdrückung von Frauen und Missbrauch in Verbindung gesetzt, so die Begründung. 

Einsatz für die Sache der Frau in der Kirche

Bei der deutschen Schwesterorganisation «Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands» (kfd) macht man ähnliche Erfahrungen, wie die stellvertretende Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt auf Nachfrage des «pfarrblatt» schreibt. Ebenso wie der SKF geht auch die kfd «offensiv damit um», indem sie sich für die Sache der Frau in der katholischen Kirche stark macht. Die kfd «setzt sich für Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in der Kirche ein und ist Mitglied im «Netzwerk Diakonat der Frau». Sie hat 2019 das Positionspapier «gleich und berechtigt» verabschiedet, in dem sie den Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche fordert.» 

«Anders katholisch»

Die kfd bringe Veränderungen ausserdem ganz praktisch auf den Weg, etwa mit dem «kfd-Predigerinnentag, an dem Frauen in Eucharistiefeiern predigen». Das ist in der Schweiz selbstverständlich, aber kirchenrechtlich ist die Predigt in der Eucharistiefeier tatsächlich geweihten Männern vorbehalten.   

 

Der SKF, der auch bei einem allfälligen Namenswechsel ein katholischer Verband bleibt, verbindet mit «katholisch» Werte wie Solidarität, Nächstenliebe und Menschenwürde und nimmt bewusst auch Gegenpositionen zur Amtskirche ein. Auch beim kfd wird der Begriff neu gefüllt: «Das wird seit ein paar Jahren mit dem Begriff «anders katholisch» ausgedrückt: Beginnend beim wertschätzenden Umgang miteinander, über den Versuch, die Botschaft des Evangeliums praktisch und erfahrbar werden zu lassen, bis hin zur Feier von geschlechtergerechten Liturgien sowie zur Ermutigung und Befähigung von Frauen, als Geistliche Leiterinnen tätig zu werden».  

«k» ist Teil der Corporate Identity

Trotz dieser inhaltlichen Gemeinsamkeiten ist eine Streichung des «k» aus dem Verbandsnamen für die kfd auf Bundesebene kein Thema, so Wuckelt. «Es mag jedoch vor Ort hin und wieder diskutiert werden, wobei ähnliche Argumente gegen das «Katholisch» wie jene des SKF angeführt werden». Dennoch bestehe bislang kein Handlungsbedarf. 

Anders als in der Schweiz, wo nur noch 11 Prozent der 540 Ortsvereine das «k» im Namen tragen, verwenden alle 3400 deutschen Ortsvereine die Marke «kfd» im Sinne einer Corporate Identity.  Mit der Verwendung dieser Abkürzung werde das Katholisch «nicht immer explizit ausgesprochen – aber immer mitgemeint, da die Struktur des Verbands an den kirchlichen Strukturen orientiert ist.» Doch ebenso wenig wie der SKF fühlt sich die Bundesebene der kfd dem amtskirchlichen Verständnis von «katholisch» verpflichtet.