Im Fokus der Arbeit von Gemeindeleiter Manuel Simon und seiner administrativen Mitarbeiterin Kathrin Keller standen eine offensivere Kommunikation mit den Gemeindemitgliedern, standardisierte und digitalisierte Verwaltungsvorgänge sowie die ökumenische Zusammenarbeit mit der Reformierten Kirche Burgdorf.
Beide waren gut fünf bzw. vier Jahre in der katholischen Pfarrei Burgdorf im Einsatz. Nun beschreiten beide neue Wege: Kathrin Keller folgt ihrem länger gehegten Wunsch und beginnt ab September mit dem Studium der evang.-ref. Theologie. Manuel Simon nimmt ab September in Ostermundigen als Pfarreiseelsorger eine neue Funktion wahr. Seine Nachfolge in Burgdorf und im Pastoralraum Emmental ist noch offen.
Konolfingen – Burgdorf
Zur Pfarrei Maria Himmelfahrt kam Manuel Simon im September 2020 nach seiner Tätigkeit als Gemeindeleiter in Konolfingen. Der Wunsch nach einer herausfordernden Führungsaufgabe und einem etwas grösseren Team in einer mittelgrossen Pfarrei brachten ihn hierher: «In der ländlich geprägten Pfarrei Konolfingen wohnten wir im Pfarrhaus und waren als junge Familie selbstverständlicher Teil der Pfarrgemeinschaft.»
In Burgdorf habe sich der Kreis der Mitarbeitenden und das Aufgabenprofil mit der Funktion des Pastoralraumleiters erweitert. Ausserdem habe er zusammen mit dem Kirchgemeinderat die Stelle für eine Diakoniebeauftragte schaffen können, um diesem Grundauftrag mehr Gewicht zu verleihen.

Digitalisierte Prozesse
2021 stiess Kathrin Keller zum Team. Sie ist reformiert, ist aber seit jeher an konfessionellen Unterschieden interessiert. «Wir können alle voneinander lernen. Ich sehe mich gerne als Brückenbauerin.» In den ersten Jahren war sie zu 30 Prozent, später zu 70 Prozent angestellt. «Die Arbeitsbedingungen und die Öffnungszeiten des Pfarramts sind mit dem Familienalltag vereinbar.» Das habe sie sehr geschätzt.
Auch die Aufgaben, für die sie verantwortlich war, etwa die Digitalisierung der administrativen und kommunikativen Prozesse – weniger Papier, mehr elektronische Abläufe. «Wir haben passende Softwarelösungen gesucht, um den Alltag in der Pfarrei zu erleichtern. Auch bei der Kommunikation haben wir wichtige Schritte zur Verbesserung gemacht, etwa durch einheitliche Vorlagen, neue Flyer und eine angepasste Webseite.»
Kathrin Kellers Fazit aus diesem Prozess: «Man darf keine Angst haben, dass etwas schiefgehen könnte. 'Eifach mache!' Als wir unsere ersten Nachrichten über Klapp, die Kommunikationsplattform für Schulen, verschickten, waren wir nicht sicher, ob es funktionieren würde, wie es sollte. Jetzt sind wir zufrieden, dass wir damit arbeiten.»
Und sie betont: «Wir haben die digitalen Kanäle verstärkt. Gleichwohl haben wir die Kommunikation über andere Wege aufrechterhalten. Nicht alle kommen mit den heutigen Online-Tools gleich gut zurecht, weshalb wir unsere Erreichbarkeit zusätzlich über die Sekretariatspräsenz, Telefon oder E-Mail sichergestellt haben.»
Gelebte Ökumene
In der Zusammenarbeit mit Schwesterkirchen habe die Pfarrei Maria Himmelfahrt in den letzten fünf Jahren Bewährtes fortgeführt und neue Brücken geschlagen, so Manuel Simon. «Im pastoralen Bereich gibt es heute zusätzliche ökumenische Elemente wie den Oberstufenunterricht seit diesem Schuljahr.» Ausserdem feiert die Pfarrei mit der Reformierten Kirche jedes Jahr eine ökumenische Osternacht, abwechselnd in der Kirche Maria Himmelfahrt und in der Stadtkirche.
Über die Kooperation mit der Reformierten Kirchgemeinde hinaus ist die Pfarrei Maria Himmelfahrt in der Arbeitsgemeinschaft AKIBU engagiert, der auch Freikirchen angehören. Dabei gehe es um Begegnung auf Augenhöhe, sagt Kathrin Keller. Man schaue mit einer gewissen Neugier bei anderen rein, feiere mit, setze sich aber auch kritisch auseinander.
«Ökumene ist für mich keine Gleichmacherei», hält Manuel Simon fest, «sondern eine Wertschätzung gegenüber anderen Kirchentraditionen, die sich gegenseitig bereichern. Für mich war diese Zusammenarbeit ein 'Aufsteller', aus der ich viel Zuversicht schöpfte.»
Sich von Vertrautem lösen
Für Manuel Simon war es wichtig, mit seinem Team in kooperativer Weise zusammenzuarbeiten. «Wir hatten eine gute Teamkultur», sagt er, «insbesondere im letzten Jahr. Es kam aber auch zu diversen Abgängen in den fünf Jahren und vor meiner Amtszeit.» Es habe sich gezeigt, dass manche Bestrebungen und Prozesse nicht nur auf positive Resonanz gestossen sind.
«Veränderungen bedeuten häufig auch, sich von Vertrautem zu lösen – ein Schritt, der nicht immer leichtfällt.» Als Gemeindeleiter sei das Aufzeigen neuer Wege und anderer Feierformen eine spannende Aufgabe. «Diese Aufgabe war nicht einfach und hat auch ein paar Spuren hinterlassen. Im Team haben wir schliesslich einige Ziele erreicht. Darüber freue ich mich – und nun will ich mich im nächsten Abschnitt verstärkt der Seelsorge widmen.»
Manuel Simon ist seit 20 Jahren Religionspädagoge und Theologe im Bistum Basel. Ab September 2025 ist er als Pfarreiseelsorger in Ostermundigen tätig.
Kathrin Keller hat nach ihrem Studium in Allgemeiner Sprachwissenschaft an der Universität Bern in diversen administrativen Funktionen gearbeitet. Im September 2025 nimmt sie ein Studium in evang.-ref. Theologie mit Berufsziel Pfarrerin